Im Rahmen einer mindestens 1 ½-jährigen berufsbegleitenden Ausbildung sollen die Teilnehmer/innen befähigt werden, Kinder nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik so zu erziehen und zu lehren, dass sie sich ihren Anlagen gemäß individuell entfalten können.
Auf der Basis theoretischer Grundlagen soll den Teilnehmer/innen die notwendige Kompetenz vermittelt werden, die Montessori-Materialien didaktisch richtig und den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechend handhaben zu können.
Hospitationen in ausgewählten Montessori-Kindergartengruppen und Montessori–Klassen und die damit verbundene Schulung der Beobachtungsfähigkeit stellen einen zentralen Aspekt der Ausbildung dar.
Im Mittelpunkt der Montessori-Pädagogik steht das Bemühen um die Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes. Die Montessori-Lehrerin bzw. der Montessori-Lehrer respektiert den Lern- und Entwicklungsprozess als individuelles Ereignis und unterstützt den Selbstaufbau des Kindes in einer vorbereiteten Umgebung.
Diese Wesensmerkmale der Montessori-Pädagogik finden sich in den Zielsetzungen der Kindergartenpädagogik, im allgemeinen Bildungsziel und in den didaktischen Grundsätzen der Lehrpläne für die Pflichtschulen.
Die Teilnehmer/innen sollen jene Kompetenzen erwerben und Haltungen aufbauen, die es ermöglichen, die Arbeit in Kindergarten und Schule nach den Prinzipien der Selbsttätigkeit, der größtmöglichen Rücksichtnahme auf die Individualität der Kinder und der Entfaltung individueller Interessen durch die Arbeit in der Gemeinschaft zu organisieren.
Da sich das Kursangebot maßgeblich an der konkreten Umsetzung in Kindergärten und Schulen orientiert, werden die Inhalte um didaktische bzw. fachliche Schwerpunkte gruppiert. Die jeweils relevanten theoretischen Grundlagen der Montessori-Pädagogik werden bearbeitet, in Beziehung zu neueren pädagogischen Forschungen gebracht und kritisch betrachtet. Diese Anordnung soll eine reflektierte pädagogische Praxis ermöglichen.
Der Lehrgang umfasst die Einführung in folgende Bereiche:
€ 2.400,00
Personen mit einer pädagogischen Grundausbildung, zum Beispiel Kleinkindpädagoginnen, -pädagogen, Erzieher/innen, Lehrer/innen aller Schularten und Studierende pädagogischer Berufe
Gesamtstundenzahl 322 Einheiten
Theoretische Grundlagen 56 UE
Kinderhaus 52 UE
Kosmische Erziehung 36 UE
Sprache 48 UE
Mathematik 60 UE
Geometrie 14 UE
Sonstige 32 UE
Hospitationen 24 UE
Eine Unterrichtseinheit = 45 Minuten
In einem Lehrgang soll die Anzahl der Teilnehmer/innen 32 nicht überschreiten. Ab 21 Teilnehmer/innen ist der Kurs in den didaktischen Bereichen mit 2 Dozenten oder Dozentinnen zu führen.
Ausmaß:
8 Hospitationen zu je 2 Einheiten
8 Nachbesprechungen zu je einer Einheit
An den einzelnen Hospitationstagen sind Beobachtungsschwerpunkte vorzubereiten, und bei der Nachbesprechung als Unterlage heranzuziehen. Mindestens vier davon sind schriftlich zu verfassen.
Die Hospitationen finden in Kinderhäusern und Schulen statt, die von der Kursleitung als anerkannte Montessori Einrichtungen bezeichnet werden. Die Hospitationen müssen in unterschiedlichen Berufsfeldern absolviert werden.
Voraussetzungen für eine Hospitationsklasse/-gruppe ist die Einhaltung der vom Bundesverband erstellten „Kriterien zur Bezeichnung einer Montessori Einrichtung“
Prüfungsvorsitz: Vertreter/in der Dozentenkonferenz oder Vorstandsmitglied des Bundesverbandes. Die (der) Vorsitzende darf im Kurs selbst nicht als Lehrende(r) tätig gewesen sein.
Nach bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer/innen das Montessori Diplom ausgestellt vom Montessori Österreich-Bundesverband.